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Frohes Neues

January 04, 2021 — Thomas

sagt man doch so, oder? "Frohes Neues" oder "Frohes neues Jahr". Wie soll ein Jahr denn froh sein? Eine menschengemachte beliebig definierte Zeiteinheit. Ach, was solls. Passt schon. So sage ich auch "Frohes Neues".

Ein bewegtes Jahr ist nun zu Ende gegangen. 2020 war wohl für die wenigsten ein gutes Jahr. SARS-Cov-2 aka Corona war nahezu das ganze Jahr weltweit das dominierende Thema. Erste Welle im Frühling, Lockdown, alles zu. Im Sommer haben alle so getan als sei es verschwunden und dann die zweite Welle Ende Herbst. Wieder Lockdown, im November erst als Lockdown-Zero, dann kurz vor Weihnachten auch ein echter, hoffentlich wirkungsvoller Lockdown. Viele Infizierte, zu viele in Behandlung und selbstverständlich zu viele Tote. Die Politik reagiert im Frühling zu spät, guckt im Sommer weg und tut im Winter ganz überrascht. Aber die Wirtschaft... offenbar das einzig wirklich wichtige.

Aber Corona war ja nicht alles. Klimawandel: who cares. Trotz erneuter Horrormeldungen von neuen Temperaturrekorden, viel zu wenig Eis an den Polen, mehr Wetterkatastrophen. In 2020 wurde nicht so genau hingeguckt. War ja Corona. Und die Demokratie hat natürlich auch wieder reichlich gelitten: Philipp Amthor macht sich die Taschen voll, Laschet kauft unbrauchbare Schutzausrüstung, Scheuers Mautskandal wird immer teurer und mit der Autobahn GmbH verbrennt er noch mehr Geld. Seehofer schiebt weiter gerne ab und lässt die Flüchtlinge in Moria verrecken. Aus der EU und aus Übersee kommen auch keine besseren Meldungen. Macht nix, es ist ja Corona.

Durchgängig zu kotzen also das Jahr 2020. Ein paar fanden das Jahr aber sicher ziemlich gut. Jeff Bezos zum Beispiel, oder Elon Musk. Für alle anderen bleibt zu hoffen dass das neue Jahr besser wird. Es besteht Hoffnung dass Joe Biden den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen rückgängig macht. Es besteht Hoffnung dass genug Menschen geimpft und Ausbreitung von Corona eingedämmt werden kann. Es besteht Hoffnung dass mehr Wind- und Solarkraft unseren Strom erzeugt. Es besteht Hoffnung dass wir dieses Jahr mal signifikat mehr Elektro-Autos auf den Straßen sehen. Wir werden sehen. Es besteht Hoffnung dass es ein verpflichtendes Lobbyregister geben wird, welches seinen Namen auch gerecht wird.

Wir werden sehen ob es ein frohes neues Jahr wird.

Glasfaserausbau

December 08, 2020 — Thomas

Auch in meiner Siedlung möchte die BiTEL die Haushalte mit Glasfaser versorgen. Eine richtig gute Idee, da bin ich natürlich dabei. Aber bevor die wirklich anfangen zu buddeln müssen 40% aller Haushalte in diesem Ausbaugebiet einen Vertrag mit der BiTEL machen. Besonders günstig sind die nicht, und die bezahlbaren Produkte sind mit max 400/100MBit auch nicht sonderlich schnell. Und warum die überhaupt noch asymmetrische Produkte anbieten, also deutlich mehr download als upload, erschließt sich mit bei dem Medium Glasfaser auch nicht. Wie auch immer, ich habe trotzdem einen Vertrag abgeschlossen. Denn ohne den gibts natürlich auch keine Glasfaser ins Haus.

Aber ob es die überhaupt gibt, ist noch ziemlich ungewiss. Die Vorvermarktungsphase geht in wenigen Tagen zu Ende und wenn ich die "Jetzt ihren Nachbarn werben" Briefe so ansehe, denke ich wird das wohl nichts mit den 40%. Warum denke ich das? Naja.. also hier in unserer Siedlung gibt es Kabel-Internet mit 250 oder 500 MBit von UnityMedia (inzwischen Vodafone) praktisch in jedem Haus. Außerdem hat die Telekom vor wenigen Jahren hier alle KvZ mit aktiver Technik überbaut und mit Glas angebunden, d.h. 100MBit kann hier jeder über sein Telefonkabel haben. So richtig knapp mit Bandbreite ists hier also nicht. Dazu kommt dass das hier eine Siedlung aus den 70er 80er Jahren ist. Also die Familien, die hier damals gebaut haben, da sind die Kinder längst aus dem Haus. In vielen Häusern hier wohnen noch "Opa und Oma" und die sind für gewöhnlich nicht mehr an einem Glasfaseranschluss interessiert.

Ich bin gespannt was daraus wird. Ich hoffe natürlich das sie ihre Quote kriegen und dann anfangen zu buddeln. Ich befürchte allerdings das es wie in anderen geplanten Ausbaugebieten dieser Stadt nichts wird.

neuer Homeserver

November 16, 2020 — Thomas

Wenn man etwas mehr IT-Landschaft zu Hause haben will, reicht dann schnell die Fritzbox und ein Raspberry Pi nicht mehr. Ein paar Linux-VMs sollen es dann schon sein und das vorzugsweise im Dauerbetrieb. Stromverbrauch, Platzbedarf und Lautstärke sollen sich dabei in Grenzen halten. Die HPE ProLiant MicroServer sind da recht beliebt, aber für meinem Fall zu groß und ich brauche auch die ganzen Festplatten nicht. So habe ich mich dann für einen HP ProDesk 400 G5 Desktop Mini entschieden. Schön klein, so dass er in meinem 19-Zoll Wandschrank auf einem Zwischenboden neben der Fritzbox stehen kann, sparsam, so dass er bedenkenlos dauerhaft an bleiben kann und mit Core i5 9th gen mit sechs echten Cores, 16GB RAM und einer 250GB NVMe SSD genug Power für eine Hand voll Linux VMs.

Ich hatte jetzt 5 Jahre den alten HP ProDesk 400 G1 Desktop als Homeserver im Einsatz und der läuft bis heute vollkommen fehlerfrei. Aber der alte Core i3 mit der drehenden SATA Festplatte ist inzwischen doch schon recht lahm und nun habe ich den vor einigen Wochen durch den ProDesk 400 G5 ersetzt. Für das alte Schätzchen findet sich aber sicher noch eine sinnvolle Anwendung. Ich wollte mein FHEM schon immer mal an eine influxDB hängen. Die sollte da wohl noch locker drauf laufen.

Winterfest

November 04, 2020 — Thomas

Der Sommer ist vorbei. Also habe ich in den letzten Tagen mal Dinge erledigt, die man um diese Jahreszeit so macht. Die Autos fahren nun auf Winterreifen, die Gartenmöbel liegen im Anhänger, der Anhänger steht ganz hinten in der Garage. Dann habe ich noch die vor Monaten gebaute Abdeckung für den Sandkasten endlich gestrichen und als solche verwendet. Ich nehme mit diese Jahr mal wieder vor die Garage aufzuräumen und tatsächlich mal ein Auto reinzustellen. Die letzten Jahre hat das nicht so geklappt, aber jetzt im November-Soft-Lockdown findet sich Zeit dafür.

Energieberaten

October 25, 2020 — Thomas

Die Heizung hier im Haus ist nun über 30 Jahre alt. Da muss was neues her sagt der Schornsteinfeger. Sehe ich eigentlich genauso, zumal es für den verbauten Exoten keinerlei Ersatzteile mehr gibt. Aber was für eine Heizung kauft man denn jetzt so? Es gibt ja irgendwie kaum was mit mehr Intransparenz als bei Heizungen. Objektive Vergleiche, besonders im Langzeittest: Fehlanzeige. Also einen Heizungsbauer googlen und den fragen? Der verkauft auch nur "seine" Marke, wo er vermutlich am meisten dran verdient. Ich bin letztes Jahr mal über die Baumesse im A2-Forum gelaufen und habe die großen Hersteller alle mal abgeklappert. Jeder sagt was anderes und natürlich kann man die angebotenen Anlagen nicht vergleichen. Also habe ich mir (mal wieder) einen Energieberater ins Haus geholt.

Seine Kompetenz bestand in erster Linie im Geschichten erzählen und Prospekte vorlesen. Ich hatte mich ja schon ein paar Wochen vorbereitet und wollte halt einige konkrete Fragen beantwortet haben. Aber da kam leider nichts. Sehr schade. Dafür habe ich jetzt schriftlich dass meine Heizung alt und ineffizient ist. Na toll. Ich solle mal ein paar Angebote rein holen und er vergleicht die dann für mich. Dadurch bleibe er auch immer auf dem neusten Stand. Schön, hilft mir aber auch nicht. Wenn er mir nicht mal grundsätzlich erklären kann, welche Vor- und Nachteile Solarthermie gegenüber eine Wärmepumpe in meinem Haus mit meinem Energiebedarf hat, wie will er dann konkrete Angebote objektiv vergleichen?

Ich bin jetzt keinen Schritt weiter und habe immernoch keinen Schimmer welche Heizung ich eigentlich haben will. Was soll ich mir dann Angebote rein holen? Sehr frustrierend das Thema.

Probefahrer

October 22, 2020 — Thomas

Auf der Suche nach einem passenden Lastenrad war ich heute in Bielfeld unterwegs und bin zwei sehr unterschiedliche Modelle probegefahren. Das eine war ein Bullitt, komplett ohne Federung, mit Shimano-Motor und einer Nexus 5e mit Kette. Das andere ein vollfedertes Riese und Müller Load 75 in der "rechts-unten-Ausstattung" mit dem neuen Bosch Cargo-Motor, zwei Akkus, Rohloff e14 mit Riemenantrieb und ein dickes Display mit Navigation für über 10k€. Beide waren jetzt nicht meine Wunschausstattung aber es war trotzdem spannend die Räder mal zu fahren. Das "kleine" Bullitt ist sehr agil, wendig und direkt. Man sitzt da etwas sportlich drauf und hat durch die Null-Federung recht engen Straßenkontakt. Das teure Load ist eher das fahrende Wohnzimmer. Durch die Vollfederung gleitet man quasi nur so durch die Straßen. Es ist deutlich wuchtiger als das Bullitt aber lässt sich trotzdem sehr gut bewegen.

Das Prinzip des Mittelmotors gefällt mir eigentlich nicht so, auch wenn den gefühlte 99% der eBikes fahren. Es gibt aber ein eBullit mit Heckantrieb und Getriebeschaltung. Allerdings ist das ein Umbau von einem Distributor und vom Hersteller so nicht zu kaufen. Ich denke ich werde bald mal in den hohen Norden fahren und so ein Pinion eBullitt mal unter die Lupe nehmen.

Kritische Infrastruktur

October 14, 2020 — Thomas

Kritische Infrastruktur ist eine Definitionssache. Sie gibt es im Großen sowie im Kleinen. Bie mir zu Hause gibt es auch kritische Infrastruktur. Eine davon ist mir die Tage um die Ohren geflogen. Da löste einen Abend der FI aus, Bude dunkel. Nach ein paar Versuchen habe ich den Ursache gefunden: Die Schmutzwasserpumpe im Sickerschcht ist schrott. Das ist bei uns kritische Infrastruktur. Denn ohne die Pumpe kann die Waschmaschine nicht laufen, da diese ihr Abwasser in den Sickerschacht pumpt.

Ich hatte aber tatsächlich eine Ersatzpumpe als cold standby. Dummerweise ein ganz anderes Modell mit einem anderen Anschluss und einem anderen Schwimmer. Schlecht, denn ein einfaches Austauschen klappt damit nicht. Also wild was gebastelt um vom Pumpenausgang per Gardena-Schlauch ins Abwasserrohr zu kommen. Da fehlten natürlich Teile also erstmal warten und am nächsten Tag zum Baumarkt. Da gab es die Teile nicht, also noch mehr gebastelt. Sehr schnell war klar, das kann nur eine Übergangslösung sein. Dann hatte ich alles zusammen und habe den Sickerschacht mit Wasser gefüllt. Bis kurz vorm überlaufen, aber die Pumpe machte nix. Der Schwimmer war nicht hoch genug und löste nicht aus. Für diese Pumpe hätte der Schacht also tiefer sein müssen. Alles wieder raus und eine neue Pumpe und nochmal andere Adapter bestellt: Lieferzeit 3 Tage. So lange nicht waschen geht nicht, also vorerst den Schacht manuell mit Schöpfkelle und Eimer leeren. Muss man aber bei stehen, denn sonst läufts über.

Die bestellte Pumpe ist die gleiche wie die kaputte, also sollte eigentlich alles passen. Aber so ein Pumpensumpf schmoddert auch ordentlich zu und so habe ich den mal richtig gereinigt und beschlossen, einige der HT-Rohre und Bögen neu zu kaufen. Inzwischen ist die neue Pumpe da und angeschlossen, die Waschmaschine ist nun im Dauereinsatz und arbeitet das backlog ab. Hoffen wir mal dass ich die nächsten 15 Jahre damit Ruhe habe

Drei Tage Lastenrad

October 11, 2020 — Thomas

Ich habe mir neulich das freie Lastenrad der Stadt Gütersloh geliehen und bin damit drei Tage durch die Gegend gefahren. Das auf den Namen Gustaf getaufte einspurige Lastenrad ist ein Riese und Müller Packster aus dem Jahr 2018 mit 60cm Ladefläche. Es dauerte ein paar Minuten bis ich mit der Lenkung klar kam, aber dann gut damit klar. Mit Motor und Akku wiegt das Teil gute 40kg, was man beim fahren mit Motorunterstützung kaum merkt. Man sitzt da recht gemütlich drauf und es macht Spass damit durch die Gegend zu fahren. Ich war am Abend vor dem Feiertag damit einkaufen und konnte quasi direkt vor der Tür vom Supermarkt parken. Drei volle Einkaufstaschen passten bequem vorne in die Kiste und fuhren sich recht zügig nach Hause. Auch zwei Kisten Wasser passen da rein, wenn man stapelt auch vier.

Warum habe ich das gemacht? Ich spiele mit dem Gedanken mein Auto zu verkaufen und mit dafür ein Lastenrad anzuschaffen. Ich wollte mir Gustaf noch weitere Male leihen, um auch mal bei schlechtem Wetter und Kälte damit zu fahren. Denn in erster Linie ist es nur die Überwindung des inneren Schweinehunds um vom Auto auf ein Rad umzusteigen. Klar, man muss dann schon etwas anders planen, wo man wann hin fährt. Ich denke bei so 10km Aktionsradius kann man noch recht spontan los, aber nach Bielefeld um mal was zu gucken ist dann nichts mehr für so "mal eben". Ich bin aber dennoch auf 105 gefahrene Kilometer in den drei Tagen gekommen, was ziemlich genau zwei Akkuladungen waren.