eMail Monopole
Was bei Suchmaschinen, Online-Shops und Social Media Plattformen leider normal ist, scheint auch bei eMail so zu sein. Es gibt nur wenige große Anbieter, die gefühlt 90% aller Inhalte an sich ziehen. Wenn ich mal die diversen (natürlich falsch konfigurierten, weil offenen) Mailverteiler von Schule, Kita und einigen Aktionsbündnissen so ansehe, sind eigentlich alle Mailboxen bei GMX, hotmail, gmail und web.de. Es gibt noch ein bei AOL und Yahoo, aber nahezu niemand scheint eigene Mailserver zu betreiben. Ok, ist auch eigentlich nur was für Nerds könnte man sagen. Stimmt aber nicht ganz, dann auch als Laie kann ich recht schnell und einfach bei Strato, Hetzner und so für wenig Geld eine VM zusammenklicken und gleich einen Maildienst einrichten. Alles ohne einmal eine Linux Shell gehen zu haben. Macht aber niemand. Nur die paar Nerds.
Und ich verstehen nicht so richtig warum. Desinteresse ist es wohl, eine andere Erklärung habe ich nicht. Denn gerade bei email ist Dezentralität schon per Design vorgesehen. Selbst bei den meisten Handwerkern und anderen kleinen Firmen sieht man auf den Visitenkarten und Werbeflächen fast immer "Webseite www.irgendwas" und bei eMail dann wieder "@gmx.de". Selbst bei den Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft wie unsere Grundschule sind die offiziellen eMail-Adressen bei den oben genannten Anbietern. Privaten Personen, die ihr halbes Leben Google, Facebook und Microsoft anvertrauen, könnten man jetzt mangelndes Bewusstsein für Datensouveränität vorhalten. Denen ist es dann vermutlich auch vollkommen egal, dass auch die eMails bei einem der Großen liegen. Traurig und schade finde ich das, aber so ist es wohl. Aber ist es schlau für einen 5-Mann-Firma und erst recht für eine Schule die eMails bei den "big five" liegen zu haben? Ich denke nicht.